Die vierte Ausgabe der Fachtagung Suchtprävention Glücksspiel (FSGP) am 1.-2. April 2025 in Frankfurt a.M. wirft einen Blick in die Zukunft der Prävention. Die Tagung richtet sich an Experten/ -innen aus den Bereichen Suchtprävention, Glücksspiel, Recht und Praxis, Suchthilfe und Forschung. Die FSGP verbindet aktuelle Forschungs- und Entwicklungsfragen mit Innenansichten und Erfahrungen aus der Praxis und möchte damit alle Beteiligten Gruppen im Glücksspielbereich in Dialog bringen.
Geschichte der Tagung
Die Tagung entwickelte sich unter Mitwirkung der Fachgesellschaft Qualitätssiegel Spielerschutz in Baden-Württemberg und wurde seitdem von den Psychologen Günther Zeltner (ehemals eva Stuttgart) und Dr. Henning Brand (origo Akademie) fortgeführt. Die origo Akademie ist seit 2019 Veranstalterin der FSGP.
Themen Tag 1 (1.April)
Block 1: „Spannungsfeld individuelle Freiheit und Verantwortung“
Die erste Tagung (01. April 2025) beginnt mit einem Vortrag von Prof. Dr. Frauke Rostalski (Universität Köln), Professorin für Strafrecht und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Sie spricht zum Thema „Die vulnerable Gesellschaft. Zum Spannungsverhältnis von Freiheit und Sicherheit in Zeiten wachsender Vulnerabilität“.
Anschließend beleuchtet RA Martin Reeckmann (Berlin) den rechtlichen Rahmen und die Zukunft der Prävention im Glücksspiel. Sein Vortrag trägt den Titel „Der perfekte Spieler – Eine Collage zum Verhältnis des § 6 Abs. 1 GlüStV zum Spielerschutz“.
Darauf folgt ein Beitrag von Prof. Dr. Gerhard Bühringer (Dresden). Die Vorträge und Diskussionen werden anschließend in Arbeitsgruppen vertieft.
Themen der Arbeitsgruppen
Block 2: Spielmotive – Verlaufsprozesse beim Glücksspielen
Den Block 2 beginnt Frau Elisa Westebbe-Rodriguez (Regierungspräsidium Darmstadt) mit einem Vortrag über aktuelle Entwicklungen zum Spielersperrsystem OASIS, gefolgt von Dr. Jens Kalke (Hamburg), der weitere Einblicke dazu gibt.
Anschließend findet am Nachmittag eine Podiumsdiskussion mit aktiven Glücksspielern statt, bei der die Motive und Anreize des Spielens beleuchtet werden. Dabei steht im Mittelpunkt, denjenigen eine Stimme zu geben, um die es in der Prävention im Glücksspiel geht: aktive Spieler, die ihre Perspektiven und Erfahrungen teilen.
Das Tagesprogramm schließt mit einem Vortrag von Mag. Arno Nagelschmied (Wien) zur Prävention im Bereich der Spielbanken.
Themen Tag 2 (2. April)
Block 3: Grundlagenforschung - Verhaltenssüchte – und Austausch mit der Praxis
Der zweite Tag beginnt mit zwei Vorträgen zu den psychologischen und neurobiologischen Grundlagen von Verhaltenssüchten. Prof. Dr. Matthias Brand (Duisburg) und Prof. Dr. Jan Peters (Köln) werden die Themenbereiche Psychologie der Verhaltenssüchte und Glücksspielsucht beleuchten.
Digitale Früherkennungssysteme
Dr. Michael Auer (Wien) referiert über digitale Früherkennungssysteme im Online-Glücksspiel.
Axel Weber von der Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG – Westlotto stellt dabei das digitale Präventionsprojekt Gameshift NRW vor.
Das Programm schließt mit einem Podiumsgespräch und einem Ausblick auf die Veranstaltung. An der Diskussion nehmen RA Martin Reeckmann (Berlin), Dipl.-Psych. Günther Zeltner (Stuttgart) und Dr. Henning Brand (Köln) teil.
Austausch und Networking
Neben den fachlichen Beiträgen bietet die Fachtagung zahlreiche Gelegenheiten zum Networking, etwa beim gemeinsamen Abendessen in der Cucina delle Grazie. Auch für persönlichen Austausch und Diskussion ist ausreichend Raum vorgesehen. Den festlichen Abschluss bildet eine musikalische Soirée mit einem Konzertbeitrag der international renommierten Kölner Band „Margaux und die Banditen“.
Die dritte FSGP Fachtagung | Suchtprävention Glücksspiel in der Praxis vom 19. bis 20.04.2023 war ein voller Erfolg.
Weitere Informationen zum Programm und den vorgestellten Themen können Sie unter „Referate“ entnehmen.